Letzte Woche habe ich Post bekommen und mich wahnsinnig gefreut! Die liebe eSTe hat mir die Anleitung für das „einfachste Binding aller Zeiten“ von Verena / einfach bunt geschickt, das sie bei ihrem Harry-Potter-Quilt erstmalig verwendet hat. Vielen Dank dafür, ich probiere es bestimmt aus und werde dann berichten! Die beiden Reisequilts der Jungs und der Summer Sampler 2020 liegen in den letzten Zügen, vielleicht kann ich es da ja ausprobieren 😉
Im September habe ich das Leinenhosen-UFO abgeschlossen, das mir bestimmt seit 2016 im Kopf rumschwirrt. Die bequeme und luftige Leinenhose in Größe 38, die ich 2014 in einem Ulmer Jeansladen erstanden habe, hat leider die Schwangerschaft mit Benjamin nicht unbeschadet überstanden… Am Hinterteil war ein langer Riss vorhanden, der durch einen kleinen Ausrutscher im Garten entstanden ist. Sogleich wurde ein Hosenbein aufgetrennt und analysiert, wie man das vorher wohl zusammengefügt hat.




Und dann lag das aufgetrennte Hosenbein mitsamt dem intakten Bein im Schrank und wartete auf das letzte Wochenende.
Alle Teile wurden auf dem Boden ausgelegt. Der Stoff war auch nach dem Bügeln noch wellig, verzogen, ausgefranst. Aber der Anfang war gemacht und wenn ich es jetzt nicht gemacht hätte, wäre die Hose entsorgt worden. Alle Teile wurden mit Hilfe eines Rädchens und schweren Beilagscheiben auf stabiles Papier übertragen, die wichtigsten Stellen markiert, sehr krumme Linien begradigt und schließlich ausgeschnitten. Im Atelier herrschte Chaos.
Dann habe ich aus einem Rest Leinenstoff (rosa kariert und deshalb kein schöner Anblick für Frederik) die ersten Hosenteile ausgeschnitten. Bei den aufgesetzten Taschen habe ich darauf geachtet, dass die Teile einigermaßen übereinander passen und zusätzlich ein Innenfutter aus einfarbigem Baumwollstoff angebracht. Dafür brauchte ich nur die Unterkante mit Webband versäubern und nicht auch die Oberkante der Tasche. Jetzt sieht man allerdings gar nicht, wo die Tasche anfängt 😉

Das Vorderteil, das aus zwei Teilen und der aufgesetzten Tasche besteht, und das Hinterteil waren ziemlich schnell ausgeschnitten und zusammengenäht. Schon ging es an die pludrigen Unterteile mit Gummizug. Laut aufgetrennter Hose waren alle Teile (Außenstoff und Innenfutter, jeweils mit Vorderteil und Hinterteil) unterschiedlich groß. So habe ich das dann auch ausgeschnitten und den Gummi mit der Overlock angenäht. Der Gummi war eventuell zu breit, denn nach dem Umklappen – der Gummi war jetzt unsichtbar zwischen Außen- und Futterstoff – hat der Futterstoff viel zu weit herausgestanden. Also wurden ungefähr zwei Zentimeter abgeschnitten und das verkürzte Unterteil an die Hose genäht.
Fehlte noch das Bündchen an der Oberseite. Auch das habe ich doppelt genommen und kurz vor dem Zusammennähen ein breiteres Gummiband durchgezogen. Hält bestens!
Im nächsten Frühling probiere ich bestimmt noch eine Leinenhose aus. Dann aber mit einem unifarbenen Stoff und passendem Webband ohne Schnickschnack.
Bis demnächst,
Sonja 😉
Verlinkt bei Valomea’s Flickenkiste.
Liebe Sonja,
toll, dass du dich an die Hose gewagt hast. Ist klasse geworden, auch wenn der Stoff für mich eher gewöhnungsbedürftig ist. 😄 Aber in Uni kann ich mir die sehr gut vorstellen.
Liebe Grüße
Marietta
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Danke Marietta! Ja, das mit dem gewöhnungsbedürftig habe ich hier schon mal gehört. Wird sie eben im Garten getragen bis sie auseinanderfällt, dann muss nur die Familie und die unmittelbare Nachbarschaft unter dem Anblick leiden 🙂
LG Sonja
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Also ich würde jetzt nicht sagen, dass man unter dem Anblick leiden muss. Wer es ganz furchtbar findet, kann ja auch weg gucken. 😂
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Marietta
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Liebe Sonja,
der Stoff hat bestimmt schon etliche Jährchen auf dem Buckel. Ich habe so einen ähnlichen Stoff was das Muster angeht herumliegen (so eine Art Seersucker) und der dürfte jetzt so an die 30 Jahre alt sein. Und liegt seitdem als fast fertige Hose mit Taschen rum, da müsste man „eigentlich“ nur noch das Gummi einziehen und unten säumen. Ist also mein ältestes UFO. Allerdings ist sie vieeel zu weit und unförmig (selbst mit zwischenzeitlich mind. 8 Kilo mehr als damals – aber das war die Mode), die taugt also nicht mal für zuhause.
Deine Hose ist zwar von der Farbe her auch nicht unbedingt meins, aber der Schnitt sieht toll aus. Einfarbig ist die bestimmt der Hingucker, ich bin schon gespannt auf die Fotos nächstes Jahr 🙂
Liebe Grüße, Ulrike
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Auf geht’s Ulrike! Mach dein ältestes UFO fertig und zeig es uns, die taugt bestimmt für zuhause 😉
Mein Stoff war erst sieben Jahre alt – ich bin aber trotzdem froh, dass ich ihn jetzt restlos aufgebraucht habe. Und ich freu mich auch auf die einfarbige Version 🙂
LG Sonja
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Oh ja Sonja, das sind die „undankbaren“ Arbeiten, die man so leicht verschiebt. Umso besser wenn (endlich begonnen) so ein gutes Ergebnis dabei herauskommt. Respekt, ich würde mich da nicht rantrauen. Die Hose ist wg der Stoffwahl wohl etwas gewagt wenn sie für „große Events“ getragen wird – in der Freizeit oder im Garten find ich sie sehr belebend, leger und lustig. Gut gemacht!
Die Anleitung hab ich dir sehr gern geschickt – Verena hat übrigens wieder eine Kurzversion in ihrem neuesten Post eingestellt.
LG eSTe
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Vielen Dank, eSTe! So gesehen, bin ich froh, dass meine im Januar angesagten UFOs schon so schnell beendet waren. Endlich hat man mal Zeit und vor allem Muse, um auch schwierigere Projekte anzugehen 🙂
Dann werde ich natürlich auch auf Verena verlinken, wenn ich das Binding ausprobiert habe!
LG Sonja
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